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Vereins-Chronik des Tambour-Corps

"In Treue Fest Siegburg" e. V. von 1953 - 2003

Im April des Jahres 1953 fanden sich drei Spielleute zusammen, die die Initiative zu einem selbständigen Corps ergriffen. Nach eingehender Prüfung entschlossen sie sich, es waren die Gründer Josef Müller (Flöte), Hans Gräf (Trommel) und Klemens Bauer (Tambourmajor), ein Tambour-Corps aus der Taufe zu heben. Am 11 April 1953 fand im kleinen Saal der Gaststätte "Klarenz" in Wolsdorf die Gründungsversammlung statt.

Man hatte alle für einen Tambour-Corps in Frage kommenden Personen eingeladen. Die anwesenden Herren fassten den einstimmigen Beschluss der Gründung unseres Corps. Der Name und die Farben wurden folgendermaßen festgelegt: Tambour-Corps "In Treue Fest" Siegburg-Wolsdorf "Schwarz-Weiß".

Gleich nach der Gründung wurde mit den Proben begonnen und es dauerte nicht lange, bis die ersten Märsche gespielt werden konnten. Sehr schnell wurde das Corps bekannt und so blieb es nicht aus, dass es von den ersten Schützenvereinen zum Spielen bei Festzügen verpflichtet wurde. Nachdem die ersten Groschen zusammen waren, wurde eine große Trommel gekauft. Welch ein Ereignis! Aber um ein Tambour-Corps aus-zurüsten, reichte das Geld hinten und vorne nicht. Gründer Klemens Bauer und Josef Fabri fertigten von Hand zwei Lyren. Auch ein Schellenbaum ließ nicht lange auf sich warten. Stolz "wie Oskar" wurde sich mit den neuen Errungenschafen in der Öffentlichkeit gezeigt. Mit all dem war das Corps anderen Spielmannszügen weit voraus, aber zu Hemd und Hose fehlte noch eine Uniformjacke. Nach langem Hin und Her wurden auch diese bestellt. Alles freute sich und jetzt wollte man sich auf einem Wettstreit sehen lassen. Der erste Wettstreit, der besucht wurde, war damals in Höhrgrenzhausen. Wie verrückt wurde geprobt und es hatte sich gelohnt, den das Tambour-Corps "In Treue Fest" wurde Sieger in der A-Klasse. Dies war der erste Pokal, den sich "In Treue Fest" erspielt hat und das alles gab dem Corps natürlich großen Auftrieb. Nachdem ein paar Jahre vergangen waren, ging auch am Tambour-Corps die Entwicklung nicht vorüber. Die Wirtschaft in unserem Lande wurde immer besser und es machte immer mehr Freude, mit dem Corps in der Öffentlichkeit aufzutreten.

Viele Wettstreite wurden besucht und viele Preise gewonnen. Im Kreis Bonn waren wir schon damals nicht mehr zu besiegen. Aber auch andere große Städte hatten von uns gehört und luden uns zu großen Wettstreiten ein. "In Treue Fest" hatte sich durch viele Siege auf Wettstreiten einen guten Namen geschaffen und so blieb es nicht aus, dass wir zum Wettstreit nach Hoffen-Selhof eingeladen wurden um an der Ausspielung der begehrten Trophäe des Bundeskanzlers Dr. Adenauer teilzunehmen. Unter großer Konkurrenz holt sich das Corps den 2. Ehrenpreis.

Im Jahre 1964 nahm unser Tambour-Corps in Köln am Wettstreit um den Europapokal teil. Als bester aller Spielmannszüge holten wir uns den Titel und wurden Pokalsieger.

Das dies nicht nur ein Glücksfall war, stellten wir damit unter Beweis, dass 1965 und 1966 die Vizeeuropameisterschaft gewonnen wurde.

Das Jahr 1966 war wieder ein Erfolg unseres Tambour-Corps. Wir wurden vom Zweiten Deutschen Fernsehen für 3 Tage nach Berlin verpflichtet und wirkten in der Sendung "Und Ihr Steckenpferd" mit Peter Frankenfeld mit.

Ein Jahr später, 1967, führten wir in Siegburg einen großen Wettstreit durch, an dem 40 Vereine teilnahmen. Im gleichen Jahr nahm unser Tambour-Corps in Nogent-sur-Marne (Frankreich) 2 Tage am "Großen Fest des kleinen weißen Weines" teil, zu dem wir dann insgesamt dreimal eingeladen wurden und in Abständen von 2 Jahren teilgenommen haben.

Aber nicht nur in Franreich, sondern auch in Aschau / Tirol (Österreich) schlossen wir mit der dortigen Trachtenkapelle eine enge Freundschaft. 1969 fuhr das gesamte Tambour-Corps nach Aschau und besuchte dieTrachtenkapelle.

Leider war uns Anfang des Jahres 1971 das Glück nicht so hold. Karnevals-Sonntag spielten wir in Wolsdorf im "Veedelszoch" und als wir mit klingendem Spiel die Straße herunterzogen, fuhr ein betrunkener Autofahrer in die marschierende Truppe. Mehr als 10 Spieler mussten, zum Teil mit schweren Verletzungen, ins Krankenhaus gebracht werden. In der Not lernt man Freunde kennen, und dies war auch bei uns der Fall. Das lange Jahre befreundete Fanfaren-Corps "Labbeduddel" aus Frankfurt-Zeilsheim spielte für uns im Siegburger Rosenmontagszug. Alle hatten sich Urlaub genommen, waren nach Siegburg gekommen und ohne mit der Wimper zu zucken für uns im Zug marschiert. Wir sind froh, solche Freunde z u haben und freuen uns, dies in unserer Chronik festhalten zu können.

Ein paar Monate später wurde in Troisdorf-Friedrich-Wilhelms-Hütte die Rhein-Sieg-Meisterschaft ausgetragen. Mit geschwächter Mannschaft wurde am Wettstreit teilgenommen. Wir holten uns die Meisterschaft und wurden in der Konzertklasse (Festzug) Tageshöchstsieger und gewannen außerdem noch den ersten Stabsführerpreis.

Im Mai 1971 fuhren wir dann zur Landesmeisterschaft von Nordrhein-Westfalen nach Gleuel und starteten in der Gästeklasse. Wir siegten in der Konzert- und A-Klasse und dazu bekamen wir wiederum den ersten Stabsführerpreis.

Zum Jahresende Oktober 1971 waren wir für 14 Tage in Aschau / Tirol (Österreich).

1972 nahmen wir an der Landesmeisterschaft von Nordrhein-Westfalen in Bocholt teil, belegten den 3. Platz und qualifizierten uns somit zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft.

Zur Deutschen Meisterschaft 1973 bereiteten wir uns gründlich vor – Proben war schon gar kein Ausdruck mehr dafür. Aber leider wurden wir als Neulinge bei der 5. Deutschen Meisterschaft mehr bemustert als bewertet und belegten so den 5. Platz in der Konzertklasse. Nicht nur wir, sondern auch andere Corps waren der Meinung, dass wir einen der ersten Plätze erspielt haben mussten, dann aber zum Schluss kam so ein Urteil. Dennoch ist für unser junges Tambour-Corps dieses Ereignis wert, in der Chronik seine Niederschrift zu finden und als Erfolg betrachtet zu werden.

Zum 20jährigen Bestehen unseres Tambour-Corps wurde im Oktober 1973 eine bunte Festfolge veranstaltet. Vom Tiroler Abend im Siegburger Schützenhaus mit der Original Aschauer-Trachtenkapelle (05. 10. 73) über das Rathaus-Konzert (06. 10. 73), den großen abendlichen Festkommers in der Stadthalle (06. 10. 73), die Ausrichtung des Wettstreites für Spielmanns- und Fanfarenzüge einschließlich großem Festzug mit 30 teilnehmenden Vereinen durch die Stadt Siegburg (07. 10. 73) bis zur Schiffstour mit der Trachtenkapelle Aschau und allen Mitgliedern des Tambour-Corps auf Rhein und Mosel zum Mosel-Tanzpalast nach Güls spannte sich der Veranstaltungsbogen anlässlich dieses Jubiläums.

Nachdem sich das Tambour-Corps "In Treue Fest" im Jahre 1973 bei den Landesmeisterschaften des Landes Nordrhein-Westfalen durch Erringung der Landes-Vizemeisterschaft die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft sicherte, folgte im Jahre 1974 ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Am Pfingstsonntag wurde das Tambour-Corps bei den Deutschen Meisterschaften in Krefeld-Lohmühle "'Deutscher Vizemeister" in der Konzertklasse und Dritter in der A-Klasse. Dies war der Lohn für intensive Probearbeit und natürlich ein Grund zum Feiern.

Ebenfalls 1974 startete das TC - ITF in der Karnevals-Session seine erste Herrensitzung. Dank Benno Fabri und dem "Sitzungspräsidenten" Klemens Bauer ein durchschlagender Erfolg.

Neben den gewohnten Auftritten konnte im selben Jahr noch die Kreismeisterschaft in Konzert- und A-Klasse sowie erste Plätze bei den Wettstreiten in Boden, Bad Salzig, Königslutter und der erste Platz bei den "Euro-Musiktagen" in Bösel bei Bremen verzeichnet werden. Eine Fernsehaufzeichnung für die "Nordschau" war bei dem zuletzt genannten Sieg die Folge. Bei den Landesmeisterschaften in Efferen wurden sowohl in der Konzert- als auch in der A-Klasse wieder die Qualifikation für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft des Jahres 1975 erreicht (jeweils Platz 3).

Das Jahr 1975 brachte wieder viel Routine-Arbeit, jedoch mit Erfolgen in Bad Münstereifel, Oberkassel und Seelscheid. Auch bei der Einweihung des neuen Stadions in der Bernhardtstraße wirkte unser Corps mit, außerdem bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Rahmen eines Alten-Hilfswerkes.

Im Jahr 1976 konnte die Teilnahme am 100. Wettstreit verzeichnet werden. Siege bei der Kreismeisterschaft, bei Wettstreiten in Bad Münstereifel, Königswinter und Kerkrade in Holland waren weitere erwähnenswerte Erfolge.

1977 wurde die Musik des Tambour-Corps "In Treue Fest" zum ersten Mal auf einer Schallplatte festgehalten. Es folgten Auftritte im Siegburger "Forum", ein Sieg bei den Kreismeisterschaften, ein zweiter Platz bei den Landesmeisterschaften in Seppenrade bei Münster.

Neben all diesen Auftritten wurde auch das interne Vereinsleben keineswegs vernachlässigt. Alljährlich sind Stiftungsfest, Sommerfest, Oktoberfest, Weihnachtsfeier und, seit nunmehr drei Jahren, sogar eine erfolgreiche Herrensitzung Bestandteil des internen Veranstaltungs-Kalenders. Abseits vom harten Spielmanns-Dasein hat sich aus Flötisten und Tambouren eine schlagkräftige Fußballmannschaft gebildet, die inzwischen sogar einen Sieg über unseren hartnäckigen Gegner bei allen Meisterschaften, nämlich des hochgeachteten Spielmannszuges aus Efferen, zu verzeichnen hat. Ein weiterer Beweis für unser vielseitiges Vereinsleben.

Unser heutiges Tambour-Corps hat einen guten Namen und ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, worauf die Gründer des Corps stolz sein können.

1978 war unser 25.jähriges Vereinsjubiläum. Höhepunkt war der große Festkommers, zu dem Gäste aus der ganzen Bundesrepublik eintrafen. Ebenfalls ein großer Tag war für uns die Austragung der Landesmeisterschaft NRW für Spielmanns- und Fanfarenzüge. Hierbei belegten wir den dritten Platz in der Konzertklasse und erhielten somit die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft. Eine Woche später richteten wir einen großen Jubiläumswettstreit aus. 35 Vereine aus dem In- und Ausland nahmen an diesem Turnier teil, dem am Nachmittag ein großer Festzug durch unsere Kreisstadt folgte. Tausende von Zuschauern standen am Zugweg und gaben anhaltenden Applaus. Wir marschierten als Gastgeber als letzter hinter dem Zug her. Bei unserem Erscheinen wurde der Beifall immer stärker.

1979 verteidigten wir ebenfalls erfolgreich die Rhein-Sieg-Kreismeisterschaft in der Konzert und in der Marschklasse.

Mit der Stellung eines Bierzeltes gestaltet unser Tambour-Corps seit diesem Jahr die Wolsdorfer Kirmes mit.

Auf einem Wettstreit in Rheinbach wurden wir Sieger des Turniers und gewannen den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten von Bayern, Franz-Josef Strauß, sowie den ersten Ehrenpreis des Ministerpräsidenten von NRW.

Siege bei Wettstreiten in Troisdorf, Menden und Seelscheid schlossen sich an.

Am 11. 06. 1979 wurde unserem Gründer, 1. Vorsitzenden und Ausbilder Klemens Bauer die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland vom Bundespräsidenten, Herrn Walter Scheel, durch den Landrat Franz Müller, für die Verdienste um die Spielmannsmusik verliehen.

1980 war ein verhältnismäßig ruhiges, normales Vereinsjahr. Wobei zu erwähnen ist, dass unsere Jugend neu aufgebaut wurde. Durch eine Jugend-Werbeaktion fanden sich 20 Jugendliche zusammen, die bereits nach vier Monaten Probearbeit bei einem Wettstreit in Troisdorf den dritten Platz in der Jugendklasse belegten. Die Senioren siegten auf Wettstreiten in Troisdorf, Bad Münstereifel und Bonn. Ebenfalls wurde die Kreismeisterschaft erfolgreich verteidigt.

1981 starteten wir auf dem Wettstreit in Frankfurt-Zeilsheim, bei dem wir insgesamt sieben mal erste Preise mit nach Hause nahmen. Eine Woche später fand die Kreismeisterschaft in Troisdorf statt. Wir wurden hier zum achten Male hintereinander Kreismeister in der Konzert- und Marschklasse. Unsere Jugend wurde Vizemeister in der Jugendklasse. Im September 1981 wurden wir auf dem Wettstreit in Siegburg-Stallberg Sieger im Marsch, Konzert und Festzug, somit Sieger des Turniers von 24 Vereinen.

1982 starteten wir zum ersten Mal bei den Mittelrhein-Meisterschaften in Remagen. Auch hier wurden wir Sieger und somit Mittelrhein-Meister. Bei der Rhein-Sieg-Kreismeisterschaft in Pohlhausen wurden wir zum neunten Mal hintereinander Sieger in beiden Klassen. Unsere Jugend wurde Kreismeister in der Marschklasse-Jugend.

Eine weitreichende Entscheidung wurde auf der Jahreshauptversammlung 1984 getroffen. Nach langer Diskussion wurde mit 2/3 Mehrheit die Aufnahme weiblicher aktiver Mitglieder beschlossen. Auch die anfänglichen Skeptiker wurden schnell von der Richtigkeit dieser Entscheidung überzeugt. Heute sind unsere Damen vom Melodienspiel an der Flöte nicht mehr wegzudenken.

Zum Pressetreff ins Bundeskanzleramt wurden wir am 14. 08. 1985 vom Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl eingeladen, der sehr von unserem Spiel und unserer Jugend angetan war.

Zwei Jahre, 1986 und 1987, spielte in der Karnevalssession unser Korps für das älteste Traditionskorps des Kölner Karnevals, die Roten Funken von 1823. Höhepunkt war der jeweilige Rosenmontagszug durch die Straßen der Hochburg des Karnevals in Köln. Die Veranstaltungen der Kirmes und der Herrensitzung waren jetzt fester Bestandteil des Corps und wurden von Arno Bauer, Wilfried Elfgen und Heinz Josef Kurenbach organisiert und durchgeführt.

Es folgten Jahre mit immer wieder großen Erfolgen, die dem Corps auch durch seine Auftritte zu vielerlei Anlässen eine große Popularität brachten. Arno Bauer hatte inzwischen die Stabsführung des Corps übernommen.

1988 feierten wir zusammen mit vielen Spielmannszügen aus Nah und Fern und mit unseren Freunden, der Trachtenkapelle Aschau (Tirol), unser 35-jähriges Bestehen in großem Rahmen, samstags mit einem zünftigen "Tiroler Abend" im Schützenhaus und sonntags mit der Ausrichtung der 14. Rhein-Sieg-Kreismeisterschaft und des Jubiläums-Wettstreit in der Stadthalle.

1989 trafen sich die Spielleute, die vor 25 Jahren (1964) den Europa-Pokal geholt hatten, zu einem Jubiläumstreffen. Da wurde noch mal über den hervorragenden Erfolg "gefachsimpelt".

1990/91 war großer Wettstreit in Flerzheim. Dort wurden wir mit dem neuen Stück "Melodien aus der Operette: Der Vogelhändler" von Carl Zeller Gesamtsieger mit Auszeichnung.

Außerdem wurden wir 1991 Sieger bei der Sieg-Kreis-Meisterschaft in Troisdorf-Friedrich-Wilhelms-Hütte in der Konzertklasse. Gleichzeitig errangen wir dort den Festzugspreis.

Im Januar 1991 fand zum ersten Mal die Herrensitzung in der Mensa im Schulzentrum Neuenhof statt. Wegen der Helligkeit in der Mensa mussten wir mit unheimlichen Arbeitsaufwand alle Fenster mit schwarzer Folie zuhängen. Bei dieser Veranstaltung wurden 75 "Pittermännche" (10 l Kölsch) und der Hauptpreis, ein 50 l Fass Kölsch, verlost.

Unser 40-jähriges Bestehen feierten wir 1993 im PC am Neuenhof. Der Festzug ging in diesem Jahr wieder erstmals seit langen Jahren durch Wolsdorf. Dann wurden wir von unserem Vereinswirt Josef Busch Ende 1994 informiert, dass er nach Karneval 1995 den Saal, in dem wir bis dahin geprobt hatten, für eigene Zwecke brauchte. Darum mussten wir uns eine neue Bleibe suchen.

Nach vielen Überlegungen, die jedoch zu keinem Ergebnis führten, war unsere letzte Hoffnung unser Bürgermeister Rolf Krieger, der selbst ein Wolsdorfer Bürger ist. Er hatte für unser Anliegen ein offenes Ohr.

Er wusste aus seiner Zeit als Studienrat am Anno Gymnasium an der Zeitstraße von einem "sogenannten" Kriechkeller unter dem Haupttrakt des Schulgebäudes. Als wir dann bei einer Besichtigung den Keller sahen, gab es für uns nur eine Entscheidung, dass trotz der gewaltigen Arbeit, die da auf uns zukam, hier unsere neue Bleibe sein sollte. Handwerker hatten wir genug in unseren eigenen Reihen und so waren wir überzeugt, dass wir mit unserer Eigenleistung diesen Raum schaffen würden.

Es waren noch einige Genehmigungen vom Hochbauamt, von der Statik usw. nötig, um den Raum zu erstellen. Alle Dienststellen haben uns in vorbildlicher Weise unterstützt, wofür wir den Damen und Herren der Ämter sehr dankbar waren.

Nun wurde in die Hände gespuckt und angefasst, wo es nur ging. Egal, ob Frauen und Mädchen oder Männer und Jungen, alle haben in vorbildlicher Weise geholfen. Auch einige inaktive Mitglieder haben uns kräftig unterstützt, damit wir so schnell wie möglich unter Dach und Fach waren. Allen, die mit ihrer Arbeit und mit ihrer finanziellen Hilfe zum Erfolg beigetragen haben, gilt unser herzlicher Dank. Am 28. Januar 1996 wurde dann in Anwesenheit des Direktors des Anno-Gymnasiums, Herr Meinrad Forsbach, und des Bürgermeisters, Herr Rolf Krieger, unser neues "Räumchen" offiziell eingeweiht.

1996 sind, nach einer Werbeaktion, einige Schüler und Jugendliche unserem Corps beigetreten, die nach dem Erlernen der Instrumente und der Noten und nach intensivem Proben im Jahr 1997 beim Spiel der "kleinen Gruppen" einen hervorragenden zweiten Platz belegten.

Zur Jahreshauptversammlung legte unser 1. Vorsitzender, Gründer und Ausbilder Klemens Bauer sein Amt aus Altergründen nieder. Die Versammlung wählte als neuen 1. Vorsitzenden den Tambourmajor Arno Bauer.

Der scheidende Vorsitzende wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Aus dem "normalen" Vereinsleben herausragend zeigte sich dann wieder das Jahr 1998. Das Tambour-Corps ITF feierte sein 45-jähriges Bestehen wieder im festlichen Rahmen. Der Verband der Fanfaren- und Tambour-Corps NRW, Bezirk Rheinland, hatte sein Wertungsspiel nach Siegburg gegeben. 33 Spielmannszüge und Fanfarencorps waren in Siegburg zu Gast. Ein prachtvoller Festzug zog durch Wolsdorf und erfreute die Zuschauer mit fast mittelalterlichem Flair. Die Farbenpracht der Uniformen und die vorgetragene Musik ließen die Zuschauerherzen sichtlich höher schlagen. Ein voller Erfolg! Ein Festkommers mit vielen Gratulanten war dem Großereignis vorausgegangen.

Das Jahr 1999 brachte neben den Routineauftritten den Schwerpunkt: "Hundert Jahre Wolsdorf". Der Altmeister Klemens Bauer komponierte zu diesem Anlass einen Marsch mit Gesangstext, welcher beim Kommers im Festzelt vom Tambour-Corps ITF und dem Kirchenchor der Pfarre St. Dreifaltigkeit gemeinsam dem staunenden Publikum erfolgreich vorgetragen wurde.

Klemens Bauer hatte auch die Organisation des historischen Festzuges übernommen und an Hans Derbofens Festbuch mitgewirkt. Eine Foto-, Instrumenten- und Uniformausstellung im Torhaus Museum rundeten die ITF-Beteiligung bei "Hundert Jahre Wolsdorf" ab.

Im Jahre 2000 fand neben dem Spielbetrieb am 11. 3. die Jugenddelegierten-Tagung des NRW-Verbandes Rheinland in unserem Vereinsheim statt. Diverse Lehrgänge wurden besucht und an der Bezirksausscheidung in Erftstadt teilgenommen.

Im Jahre 2001 wurde "Hundert Jahre Pfarrkirche St. Dreifaltigkeit zu Siegburg-Wolsdorf" gefeiert, das Landesmusiktreffen in Hattingen besucht und mit viel Erfolg und zur Freude aller Beteiligten eine Schwarzwaldfahrt mit den jugendlichen Spielleuten unternommen.

Arno und Maria Bauer feierten 2002 im Räumchen mit Verspätung ihre Silberhochzeit. Am Wettstreit in Remagen wurde gemeinsam mit dem TC Kreuz-Kapelle teilgenommen. Die Jugendbehindertenhilfe wurde bei einer Veranstaltung im Siegburger Stadion musikalisch unterstützt.

Bei der Teilnahme am Bezirksmusiktreffen in Quadrath-Ischendorf hat sich die intensive Probenarbeit durch die Erringung der Goldmedaille ausgezahlt.

Zum 65. Geburtstag unseres Ehrenmitgliedes Josef Fabri spielten wir gemeinsam mit unseren Reservisten ein Überraschungsständchen. Voll gelungen! Weiterer Höhepunkt: Dank der Initiative von Arno Bauer wurde ein Vereinsbus angeschafft und mit Sponsorenreklame beschriftet. Bus und Anhänger bilden nun einen ansehnlichen Vereinstruck.

Das Jahr 2003 steht bereits seit Beginn im Zeichen des 50-jährigen Bestehens des Tambour-Corps "In Treue Fest" Siegburg-Wolsdorf. Bei der Wolsdorfer Kirmes wurde erstmals ein größeres Festzelt eingesetzt. Disco-Abend, Life-Musik-Abend und Frühschoppen-Konzert durch das TC "Deutschmeister-Lannesdorf" prägten die Kirmestage.

Unsere Inaktiven Heinz Linden, Friedel Kalles und Josef Fabri sowie unser Ehrenvorsitzender Klemens Bauer errichteten ein vielbetrachtete Fotowand unter dem Motto "50 Jahre ITF -- festgehalten im Bild!"

Neben den Jubiläumsvorbereitungen liefen 2003 die üblichen Lehrgänge, Schützenumzüge, Karnevalszüge usw. Wir besuchten unter anderem das Musikfest in Lannesdorf und wirkten mit bei 100 Jahre Kinderheim Pauline von Mallinckrodt in Wolsdorf. Mit unseren Freunden vom Schützenverein Pützchen fand am 12. 7. ein gemütliches Beisammensein mit Bier vom Fass und einem rustikalen Buffet auf dem Platz vor unserem Vereinsheim unter dem Motto "50 Jahre gemeinsame Arbeit" statt.

Bei der Jahreshauptversammlung 2003 trat Arno Bauer als erster Vorsitzender zurück, sein Nachfolger ist Stefan Nohr. Arno Bauer ist 2. Vorsitzender, Tambour-Major und Ausbilder. Nachfolger von Beate Ißbrücker als Geschäftsführer ist Uwe Hoffmann.

Wir als Chronisten freuen uns nun auf den Festkommers am 3. 10. 2003 und das Freundschaftstreffen mit vielen Spielmanns- und Fanfarenzügen am 5. 10. 2003 in unserem schönen Stadtteil Wolsdorf.

Zum guten Schluss der Chronik über 50 Jahre Tambour-Corps "In Treue Fest" möchten wir an dieser Stelle allen denen danken, die irgendwie zum Fortbestand des Vereins beigetragen haben. Ob Gründer, Vorsitzende, Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder, Aktive, Inaktive, Sponsoren, Initiatoren von Vereinsfesten, Herrensitzungen, Oktoberfesten, Wanderungen, Ferienfahrten usw., nicht zu vergessen die Amtsträger von Stadt und Kreis, Kirche und Kinderheim.

Danke !

Chronisten: Heinz Linden, Benno Fabri, Heinz Josef Kurenbach und Klemens Bauer

 

www.tc-itf.de